Ratgeber: Wie funktioniert die Abtretung von Lebensversicherungen im Erbfall?

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Wie funktioniert die Abtretung von Lebensversicherungen im Erbfall?

Ein plötzlicher Todesfall bringt nicht nur Trauer mit sich, sondern wirft auch viele rechtliche Fragen auf. Was passiert mit der Lebensversicherung des Verstorbenen? Wer erhält die Auszahlung – und wie funktioniert das mit der Abtretung im Erbfall? Viele Menschen denken bei Lebensversicherungen nur an die finanzielle Absicherung ihrer Angehörigen. Doch was, wenn keine klaren Regelungen getroffen wurden oder Streit unter den Erben ausbricht? Die Abtretung einer Lebensversicherung im Erbfall ist ein Thema, das oft unterschätzt wird – dabei kann sie im Ernstfall großen Einfluss darauf haben, wer tatsächlich von der Versicherung profitiert.

In diesem Ratgeber klären wir, was bei der Abtretung einer Lebensversicherung im Erbfall wirklich zählt, worauf Erben achten müssen – und wie Sie mit guter Vorsorge viel Ärger vermeiden können.

Was ist eine Abtretung – und wann spielt sie bei Lebensversicherungen eine Rolle?

Die Abtretung ist eine rechtliche Übertragung von Ansprüchen. Bei einer Lebensversicherung bedeutet das, dass der Versicherungsnehmer das Recht auf die Auszahlung an eine andere Person oder Institution überträgt.

Im Erbfall kann die Abtretung in zwei zentralen Fällen eine Rolle spielen:

  • Zu Lebzeiten: Der Versicherungsnehmer hat die Versicherung bereits an eine Person oder Bank abgetreten (z. B. als Kreditsicherheit).
  • Im Todesfall: Wenn keine Bezugsberechtigung festgelegt wurde, fällt die Police in den Nachlass. Ist ein Begünstigter benannt, erhält dieser die Auszahlung direkt.

 

Wichtig zu wissen: Abtretung und Bezugsberechtigung sind zwei unterschiedliche Dinge. Viele Menschen verwechseln diese Begriffe, was zu Problemen führen kann, besonders wenn das Testament widersprüchliche Informationen enthält oder Dokumente nicht auffindbar sind.

Wer bekommt die Lebensversicherung: Erben oder Begünstigte?

Hier wird es spannend – und manchmal auch heikel: Wer am Ende das Geld aus der Lebensversicherung erhält, hängt maßgeblich davon ab, ob und wen der Versicherungsnehmer als Bezugsberechtigten eingetragen hat.

Es gibt drei typische Szenarien:

  • Es gibt einen klar benannten Bezugsberechtigten: Dieser erhält die Auszahlung direkt, unabhängig vom Erbe.
  • Die Police wurde an eine Bank abgetreten (z. B. zur Kreditsicherung): Erst wenn die Schuld beglichen ist, geht der Restbetrag ggf. an die Erben.
  • Keine Bezugsberechtigung, keine Abtretung: Die Lebensversicherung fällt in den Nachlass und wird unter den Erben aufgeteilt.

 

Was passiert mit einer abgetretenen Lebensversicherung im Todesfall?

Wenn eine Lebensversicherung beispielsweise an eine Bank abgetreten wurde, um einen Kredit abzusichern, hat der Abtretungsgläubiger Vorrang. Das bedeutet ganz einfach: Die Versicherung zahlt zuerst an die Bank und nicht an die Erben oder Begünstigten – bis die Schuld beglichen ist.

So sieht die typische Reihenfolge aus:

  1. Die Versicherungssumme wird im Todesfall fällig.
  2. Die Bank, die als Abtretungsgläubiger auftritt, erhält den offenen Kreditbetrag.
  3. Der verbleibende Betrag (sofern vorhanden) geht an die Bezugsberechtigte Person oder fließt in den Nachlass.

 

Wie kann man die Abtretung im Erbfall vermeiden oder sinnvoll gestalten?

Wer schon zu Lebzeiten klare Regelungen trifft, kann Streitigkeiten unter den Erben und langwierige Auseinandersetzungen vermeiden. Dazu zählen unter anderem:

  • Eine eindeutige Benennung eines Bezugsberechtigten in der Police
  • Regelmäßige Aktualisierungen der Lebensversicherung bei familiären Veränderungen
  • Vermeidung unnötiger Abtretungen, wenn nicht zwingend notwendig
  • Sichere Aufbewahrung aller Verträge, Nachlassverzeichnisse und Vollmachten

 

Viele dieser Schritte lassen sich mit geringem Aufwand umsetzen, besonders mit Unterstützung von Dienstleistern für Vorsorgemanagement. Hinterlegungsstelle.de bietet beispielsweise kostenlos ausfüllbare Vorlagen für Patientenverfügungen, Vollmachten und mehr an und kümmert sich optional auch um die sichere Aufbewahrung in wasser- und feuerfesten Tresoren oder auch um die Registrierung von Vorsorgedokumente beim Zentralen Vorsorgeregister (ZVR).

Welche Unterlagen brauchen Erben – und was, wenn etwas fehlt?

Im Ernstfall sind alle Dokumente von entscheidender Bedeutung. Wenn man keinen Zugriff auf die Police, die Abtretungserklärung oder das Testament hat, kann die Auszahlung einer Lebensversicherung sich verzögern oder sogar verhindert werden.

Idealerweise sollten diese Unterlagen immer griffbereit sein:

  • Versicherungsschein / Police
  • Abtretungserklärungen oder -verträge (z. B. mit Banken)
  • Testament oder Erbvertrag
  • Nachweis der Bezugsberechtigung
  • Sterbeurkunde
  • Nachlassverzeichnis

 

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bewahrt diese Dokumente zentral und sicher auf – zum Beispiel bei Hinterlegungsstelle.de, wo sie im Ernstfall von Angehörigen oder Bevollmächtigten schnell angefordert werden können.

Wie lange dauert es, bis die Auszahlung im Todesfall erfolgt – und kann sie verweigert werden?

Die Zeitspanne für die Auszahlung hängt davon ab, ob alle erforderlichen Unterlagen vollständig vorliegen. Im Idealfall erfolgt die Auszahlung innerhalb weniger Wochen. Verzögerungen treten dann auf, wenn Dokumente fehlen, Angaben widersprüchlich oder unklar sind oder es Streitigkeiten unter den Erben gibt. In seltenen Fällen kann die Versicherung die Auszahlung verweigern, zum Beispiel wenn es Zweifel an der Todesursache gibt oder der Vertrag unklar formuliert ist.

Deshalb ist gute Dokumentation entscheidend. Eine strukturierte und sichere Ablage aller Nachlassunterlagen – z. B. bei Hinterlegungsstelle.de – sorgt dafür, dass Angehörige schnell handeln können.

Fazit: Wie die Lebensversicherung zum Erbe wird

Eine Lebensversicherung kann für Ihre Hinterbliebenen eine wichtige finanzielle Unterstützung darstellen – vorausgesetzt, die Auszahlung erfolgt reibungslos. Um dies zu gewährleisten, ist es wichtig, frühzeitig klare Regelungen zu treffen und alle relevanten Dokumente gut zu organisieren.

Eine sichere und zentrale Verwahrung – bei klarer Hinterlegung der Unterlagen – wie sie beispielsweise Hinterlegungsstelle.de anbietet, kann Ihnen helfen, wertvolle Zeit zu sparen und Konflikte unter den Erben zu vermeiden. So stellen Sie sicher, dass die Auszahlung schnell und ohne unnötige Verzögerungen erfolgt. Denn eine gut organisierte Vorsorge entlastet im Trauerfall alle Beteiligten.

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