Ratgeber: Patientenverfügung für chronisch Kranke – worauf achten?
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Chronische Erkrankungen begleiten viele Menschen über Jahre oder sogar Jahrzehnte – oft mit wechselnden Krankheitsverläufen und unvorhersehbaren Situationen. Für die Betroffenen ist es daher besonders wichtig, frühzeitig ihre Wünsche zur medizinischen Behandlung festzuhalten. Eine Patientenverfügung hilft dabei, die eigene Selbstbestimmung auch in Momenten zu wahren, in denen eine direkte Kommunikation nicht mehr möglich ist. Doch was genau gehört hinein? Welche Fallstricke gibt es? Und wie stellt man sicher, dass die Verfügung auch wirklich beachtet wird?
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie chronisch Kranke ihre Patientenverfügung effektiv gestalten können, welche Besonderheiten es zu beachten gilt und wie Sie Ihre Dokumente sicher aufbewahren – damit Ihre Wünsche im Ernstfall respektiert werden.
Was ist eine Patientenverfügung und warum ist sie für Menschen mit chronischen Erkrankungen so entscheidend?
Eine Patientenverfügung ist ein schriftliches Dokument, in dem Sie festlegen, welche medizinischen Maßnahmen Sie im Falle einer schweren Erkrankung oder eines Unfalls wünschen oder auch ablehnen – beispielsweise lebenserhaltende Maßnahmen, Schmerztherapie oder künstliche Ernährung.
Für Menschen mit chronischen Erkrankungen ist das besonders entscheidend, weil:
- Der Verlauf der Krankheit oft unvorhersehbar ist.
- Es Phasen geben kann, in denen man nicht in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen.
- Frühzeitige Festlegungen Ärzten und Angehörigen eine klare Orientierung bieten.
- Konflikte und Unsicherheiten innerhalb der Familie vermieden werden können.
Wichtig zu wissen: Die Patientenverfügung tritt nur in Kraft, wenn Sie selbst nicht mehr in der Lage sind, Ihre Wünsche zu äußern. Bis zu diesem Zeitpunkt behalten Sie die volle Kontrolle über Ihre Behandlung.
Worauf sollten chronisch Kranke besonders achten, wenn sie ihre Patientenverfügung formulieren?
Eine klare und präzise Formulierung ist das A und O, um späteren Interpretationsspielraum zu vermeiden. Darauf kommt es besonders an:
- Konkrete Behandlungssituationen beschreiben: Zum Beispiel bei unheilbaren Krankheiten, dauerhaftem Wachkoma, schwerer Demenz oder bei Herzstillstand.
- Welche Maßnahmen erwünscht sind: Beispielsweise künstliche Beatmung, Ernährungssonden, Schmerztherapie oder Wiederbelebungsmaßnahmen.
- Wann und unter welchen Umständen Maßnahmen nicht gewünscht sind: Auch das genaue Gegenteil sollte dokumentiert werden.
- Persönliche Werte und Vorstellungen: Was ist Ihnen besonders wichtig? Lebensqualität, Schmerzfreiheit, geistige Klarheit?
- Regelmäßige Überprüfung: Da sich der Gesundheitszustand und persönliche Einstellungen ändern können, ist es wichtig die Verfügung regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
Viele Betroffene unterschätzen, wie wichtig die genaue und individuelle Formulierung ist. Standardformulierungen sind oft nicht ausreichend.
Wie gewährleisten Sie, dass Ihre Wünsche auch tatsächlich beachtet werden?
Ein großes Risiko besteht darin, dass Patientenverfügungen entweder nicht gefunden werden oder von Ärzten und Angehörigen nicht rechtzeitig berücksichtigt werden. Daher ist es wichtig:
- Die Verfügung in der Familie und im engen Freundeskreis bekannt zu machen.
- Sie mit einer Vorsorgevollmacht zu kombinieren, um einen Bevollmächtigten für medizinische Entscheidungen zu benennen.
- Die Dokumente sicher zu hinterlegen.
Plattformen wie Hinterlegungsstelle.de bieten hier einen besonderen Vorteil. Als einziger Anbieter in Deutschland ermöglichen sie nicht nur die zentrale Aufbewahrung von Testamenten und Nachlassverzeichnissen, sondern stellen auch Patientenverfügungen sowie Vorsorge- und Betreuungsverfügungen kostenlos als ausfüllbare PDFs zur Verfügung. So sind Ihre wichtigen Dokumente nicht nur sicher aufbewahrt, sondern im Ernstfall auch schnell und zuverlässig zugänglich – was für Sie und Ihre Angehörigen eine große Erleichterung bedeutet. Eine Registrierung Ihrer Vorsorgeverfügung im Zentralen Vorsorgeregister (ZVR) erhöht zusätzlich die Wahrscheinlichkeit, dass Ärzte im Notfall von Ihrem Willen erfahren. Hinterlegungsstelle.de kann Sie auch hierbei unterstützen.
Was sollten Sie unbedingt vermeiden, um die Wirksamkeit Ihrer Patientenverfügung nicht zu gefährden?
- Unklare oder widersprüchliche Formulierungen: Das kann zu Missverständnissen führen oder sogar dazu, dass die Verfügung ignoriert wird.
- Nicht aktualisierte Dokumente: Änderungen im Krankheitsverlauf oder in Ihrer persönlichen Einstellung erfordern regelmäßige Anpassungen.
- Versteckte Dokumente oder fehlende Informationen bei wichtigen Personen: Wenn Ärzte oder Bevollmächtigte nicht über die Verfügung informiert sind, ist sie nutzlos. Eine Registrierung im Zentralen Vorsorgeregister (ZVR) kann helfen, das Auffinden im Ernstfall zu erleichtern.
- Alleinige Aufbewahrung zuhause: Das birgt das Risiko, dass die Patientenverfügung verloren geht oder im Ernstfall nicht gefunden wird.
Eine professionelle, sichere Hinterlegung – etwa bei Hinterlegungsstelle.de, in Kombination mit einem Eintrag im ZVR –minimiert diese Risiken und stellt sicher, dass Ihre Wünsche auch in wechselnden Lebenssituationen beachtet werden.
Wie sollten chronisch kranke Menschen am besten vorgehen, um ihre Patientenverfügung zu erstellen?
- Informieren Sie sich umfassend über medizinische Möglichkeiten und Grenzen.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Krankheit und mögliche Szenarien.
- Beraten Sie sich mit nahestehenden Personen wie Familienmitgliedern oder Vertrauenspersonen.
- Nutzen Sie kostenlose Muster und Vorlagen (zum Beispiel von de)
- Kombinieren Sie die Patientenverfügung mit einer Vorsorgevollmacht oder einer Betreuungsverfügung.
- Überprüfen und aktualisieren Sie Ihre Verfügungen regelmäßig
- Bewahren Sie die Dokumente sicher und zentral auf.
- Registrieren Sie die Dokumente gegebenenfalls beim Zentralen Vorsorgeregister ‒ z. B. mit Unterstützung von de.
Fazit: Selbstbestimmt bis zuletzt – mit einer starken Verfügung
Für Menschen mit chronischen Krankheiten ist es ein Zeichen von Stärke und Weitsicht, sich frühzeitig mit Themen auseinanderzusetzen, die viele lieber verdrängen. Eine gut durchdachte Patientenverfügung ist weit mehr als nur ein Formular – sie spiegelt Ihre Werte, Ihr Vertrauen und Ihren Wunsch wider, auch in schwierigen Zeiten die Kontrolle zu behalten.
Wenn Sie sich gut informieren, sich beraten lassen und Ihre Verfügung regelmäßig überprüfen und hinterlegen – zum Beispiel bei Hinterlegungsstelle.de –, schaffen Sie nicht nur für sich selbst, sondern auch für Ihre Angehörigen Sicherheit und Orientierung. Denn im Ernstfall zählt jede Minute – und jede klare Entscheidung, die im Voraus getroffen wurde.
Wer frühzeitig vorsorgt, schützt nicht nur sich selbst, sondern entlastet auch die Menschen, die ihm am nächsten stehen – und stellt sicher, dass das eigene Leben auch dann in Würde verläuft, wenn man selbst nicht mehr entscheiden kann.
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